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TEXT: Rastlos.

Meine Gedanken rasen unentwegt durch diese Gummizelle auf meinen Schultern, durch diese Kammer, in der alles schläft, bis auf die Unruhe. Ich werfe kleine Holzstücke in ihre Glut, auf dass sie noch etwas hält. Nur ein bisschen. Und da denk ich darüber nach, dir zu schreiben, guter Freund. Nicht weil ich mit dir reden will oder etwas über dich und über das was du gerade machst, wissen will. Das liegt in der Natur der Sache, die mich um diese Uhrzeit genau das schreiben lässt. Ich habe mich leer gedacht und jetzt suche ich eine Bühne für diesen Zustand, etwas, das mir noch ein paar kleine Auftritte schenkt, damit ich weiter in dieser Taubheit verweilen kann, ohne dass ich mich selbst dabei erleben muss. Sei du der Resonanzkörper für mein im Leerlauf strampelndes Ego. Du kannst reden was du willst und sein, wer du willst. Du musst nur da sein. Du musst nicht einmal mein Freund sein, du musst nur aus Fleisch und Blut sein und einen Sozialversicherungsausweis haben.

Ich werde noch ein Glas Wein trinken und es parallel mit dem Gärungsprozess der aufkeimenden Depression hinunterschlucken, bevor ich mich den Geiern stelle, die meinen vibrierenden Körper in den Wachschlaf kauen werden.

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